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Botanischer Garten

Eine "Grüne Oase" auf 0,7 Hektar in der Innenstadt Geras mit zwei Quellen, dem spätklassizistischem Turmhaus, Lebensräumen vom Halbtrockenrasen bis zur Feuchtwiese und eindrucksvollen Gehölzen.

Hinter dem Teich in das Turmhaus des Botanischen Gartens Gera zu sehen
Botanischer Garten Gera mit Teich und Turmhaus

Der Botanische Garten Gera entstand 1897 aus der bürgerlichen Stiftung des Textilunternehmers Walther Ferber und ist bis heute durch die Besonderheit zweier dort entspringender Quellen geprägt. Das nur ¾ Hektar große Grundstück bietet Raum für einen alten Baumbestand, ein gewundenes Wegesystem und vor allem für das 1864 erbaute spätklassizistische Gartenhaus mit Turm. Die Gartenanlage fasst als kleinräumiges Mosaik die Pflanzenwelt Ostthüringens zusammen. Sieben Lebensräume vom Halbtrockenrasen bis zur Feuchtwiese werden mit ihren Pflanzengesellschaften vorgestellt. Ein pflanzensystematischer Bereich, Gehölze, Küchenkräuter, Arznei- und anderweitige Nutzpflanzen sowie eine geologische Lehrwand aus dem Jahr 1898 ergänzen das Gartenensemble.

Die Geschichte des Botanischen Gartens Gera

Die Gründung des Botanischen Gartens in Gera erfolgte im Jahr 1897. Die Stadt hatte sich im 19. Jahrhundert zu einer deutschlandweit sehr erfolgreichen Industriemetropole in der Textil- und Maschinenbaubranche entwickelt. Äußerlich zeigte sich dies in einer Konzentration von Fabrikgebäuden mit ihren wenig umweltfreundlichen Schloten, allerdings auch einem heute noch sichtbaren repräsentativen Villenbestand und Mietshäusern, die sich im Elstertal und an den beidseitigen Hängen rasant ausbreiteten. Das wohlhabende Bürgertum trat mit Stiftungen für soziale, kulturelle und zu Bildungszwecken an die Öffentlichkeit.

In dieser geistig regen Zeit machte der Geheime Kommerzienrat Walther Ferber (1830-1895), ein bereits in der dritten Generation erfolgreicher Textilfabrikant, Sohn des Besitzers einer damals europaweit bedeutenden Mineraliensammlung, Dr. Moritz Rudolph Ferber (1805-1875), eine für die Stadt bedeutende Stiftung: einen Lehrgarten für den botanischen Unterricht. Mit seinem Ableben 1895 stellte er sein Gartengrundstück für die öffentliche Bildung an den Geraer Schulen und die Erholung der Bevölkerung zur Verfügung und bestimmte die Gründung eines Botanischen Gartens.

Die Stadt nahm diese Stiftung an und übertrug 1897 diese Aufgabe einer Kommission, der Lehrer, Gärtner und Botaniker angehörten. Der Lehrer Robert Leube (1866-1938) entwickelte 1897 ein Gartenkonzept zur Vorstellung der Ostthüringer Pflanzenwelt. Stark beeinflusst war er vom Geraer Arzt und Botaniker Ferdinand Naumann (1841-1902), der schon damals die Vegetationskunde als eine ganzheitliche Lehrmeinung vertrat. So entstand im so genannten Reußischen Botanischen Garten ein kleinräumiges Mosaik aus Lebensräumen wie Laubwald, Buschwald, Feldrain, Wiese, Bach und Teich mit einer Auswahl der typischen Pflanzengesellschaften, wie sie in Ostthüringen anzutreffen sind. Auch nichtbotanische Lehrobjekte kamen hinzu.

1898 ließen die Lehrer K. Löscher und G. Bender eine geologische Lehrwand errichten, die die Vielfalt der Gesteine im Gebiet um Gera vorstellt. 1900 war die Gestaltung des Botanischen Gartens abgeschlossen, über ein Jahrzehnt leitete der Lehrer R. Leube die neue Anlage. Die gärtnerische Betreuung wurde durch städtisches Personal abgesichert. Für den kurzen Zeitraum von 1909 bis 1913 übernahm der Botaniker, Mykologe und hervorragende Kenner der Ostthüringer Flora Gotthold Hahn (1841-1913) die Geschichte des Gartens. Er legte die Schwerpunkte auf Artenreichtum und botanische Besonderheiten, wie z. B. die Vielfalt an Wildrosen. Unter ihm entstand die erste pflanzensystematische Anlage im Garten. Für die Allgemeinheit interessante Anlagen zu Nutzpflanzen und ein Alpinum kamen zum Ursprungskonzept hinzu.

In den folgenden Jahrzehnten standen wieder verstärkt schulbiologische Aufgaben im Mittelpunkt. Die Lehrer Gustav Kohs (1914 bis 1942), der Schulbuchautor Dr. Erich Stengel (ab 1947) und Heinz Braun (1952 bis 1961) nutzten die Anlage vorrangig für einen anschaulichen Unterricht. Besonders unter Braun wurde der Garten durch Pilzsammlung, Vogelschutzstation, Terrarium, Wetterstation, zwei Unterrichtsplätze, eine Vielzahl von Tafeln und Beschilderungen und sogar eine botanische Ausstellung als Lehrgarten aufgewertet. Eine ganz neue Perspektive bekam der Botanische Garten durch die 1947 erfolgte Zusammenführung mit dem inzwischen im Schreiberschen Haus untergebrachten Städtische Museum, als dem sich später an dort das Museum für Naturkunde entwickelte.

Mit  der Eröffnung  einer Dauerausstellung zum Landschaftsraum Ostthüringen im Museum für Naturkunde war seit 1984 ein tragendes Konzept für eine inhaltliche Symbiose gegeben. Wenn der Besucher sich mit den landschaftsökologischen Gegebenheiten, der Geologie, Flora und Fauna und aktuellen Naturschutzkonzepten zur Bewahrung dieser Mannigfaltigkeit beschäftigt hat, erwartet ihn als „Pendant“ ein Spaziergang  durch nachgestaltete Landschaftsausschnitte mit mehr als 400 heimischen Pflanzenarten und das auf nur ¾ Hektar. Diese Besonderheiten heben den Botanischen Garten in Gera heraus aus der Vielfalt kleiner Lehrgärten, nicht nur in Ostthüringen.

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Die Lebensräume Ostthüringens, regionale Flora, Fauna und Geologie, die Minerale der Erde und wechselnde naturkundliche Sonderausstellungen: Herzlich Willkommen im Museum für Naturkunde.


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